Richtig verpacken für Transport und Lagerung

Tipps zum Verpacken

Einer der häufigsten Fehler, die im Zusammenhang mit abstehenden Teilen an Gegenständen beobachtet werden, ist, dass Gegenstände mit abstehenden Elementen, nachdem sie in einer passenden Kiste positioniert wurden, vollständig mit Polstermaterial umgeben werden. Diese Vorgehensweise ist nur dann angebracht, wenn es sich um kein „leicht“ zerbrechliches, abstehendes Bauteil handelt. Haben wir es aber mit einem sehr fragilen Element zu tun, ist diese Vorgehensweise unbedingt zu vermeiden. Grund: Druck auf die Außenseite des Kartons wird über das Polstermaterial weitergeleitet auf das abstehende Teil. Allein die entstehenden „Eigenbewegungen“ im Karton können dazu führen, dass das abstehende Teil durch den Widerstand (Gegendruck) des vermeintlichen Polstermaterials zum Bruch kommt. Somit würde auch ein Holzverschlag keinen Nutzen bringen.

Ziel muss also immer sein, fragiles „Abstehendes“, nicht zu „überpolstern“, sondern „unberührt“ zu lassen. Gegenstände können durch das Anbringen passgenauer Elemente im Karton so fixiert werden, dass abstehende Teile ohne Druck bleiben. Bei zu verpackenden Bildern, mit empfindlichen Stuckrahmen, und „herausragenden“ Ecken, muss ein Lösungsweg gefunden werden, den Bilderrahmen zu entlasten. Eine (mit Vorsicht anzuwendende) Möglichkeit wäre das Anbringen einer Holzkonstruktionen an der Rückseite, die es ermöglicht, das Bild so in einer Kiste zu fixieren, dass der Rahmen vollständig unbelastet bleibt. Bei Modellschiffen muss der Rumpf so in einer Kiste fixiert werden, dass die Takelage möglichst unberührt bleibt.

Es gilt also: Empfindliches „Abstehendes“ darf nicht „überpolstert“ werden, – sondern muss nach Möglichkeit unberührt bleiben.

Dünnwandiges

Das „Ausstopfen“ dünnwandiger Gegenstände ist Zeit- und Materialverschwendung! Grund: Selbst wenn wir ein Glas mit Bauschaum ausfüllen würden, zerbräche es bei einem Sturz. Einzig bei nachgiebigen Gegenständen wie z. B. empfindlichen Handtaschen kann ein Ausstopfen verhindern, dass diese zerknautscht werden. Grundsätzlich gilt: Je dünnwandiger der Gegenstand, desto dicker/stärker muss seine Außenpolsterung sein.

Wichtiger Hinweis: Glattes Papier bietet wenig Schutz! Um einen Polstereffekt mit Papier zu erzielen, ist dieses immer in „geknüllter“ Form anzuwenden.

Ränder

Empfindliche Rand- und Kantenbereiche müssen ausreichend überpolstert werden. Hier greift das gleiche Prinzip wie bei Dünnwandigem.

Deshalb gilt: Je dünner, oder empfindlicher ein Rand ist, desto dicker, bzw. stärker muss seine Überpolsterung sein.

Empfindliche Oberflächen

Reibungsempfindliche Oberflächen erfordern zunächst eine kratzfreie, enganliegende Vorverpackung. Diese wird anschließend mit einem stabileren Außenmaterial zum Schutz vor Druckbelastungen umschlossen.  (Socke- und Schuhprinzip: Der Schuh verhindert viele Fußverletzungen, die Socke sorgt dafür, dass der Schuh den Fuß nicht wund reibt). Bei druckempfindlichen Oberflächen (gewachste Möbel etc.) ist darauf zu achten, dass Profile von Verpackungsmaterialien wie z. B. Wellpappe keine Abdrücke hinterlassen. Unter bestimmten Bedingungen besteht bei echten Ölgemälden die Gefahr, dass Verpackungsmaterial an der Ölfarbe haften bleibt. Verhindern kann dies eine Vorverpackung mit Pergamin oder mit Tyvek.

Metalle (Silber, Messing, Bronze etc.) 

Säurehaltiges Papier kann ggf. zu Verfärbungen führen. Eine Vorverpackung mit säurefreien Materialien wie Juwelierseide oder Pergamin ist deshalb ratsam. Auch der Kontakt mit Schweiß kann Verfärbungen hervorrufen. Aus diesem Grund nur mit Handschuhen arbeiten!

Belastungen und EInflüsse bei Transport und Lagerung

Eine Verpackung hat den Zweck, das verpackte Gut zu schützen. Dazu muss sich der Verpacker über die Eigenheiten des zu verpackenden Gegenstandes und über die Gefahren beim Transport im Klaren sein. Ferner muss er die Eigenschaften der verschiedenen Verpackungsmaterialien kennen.

Mechanisch

  • Druck = Kraft / Fläche
  • Druckbelastung auf möglichst große Fläche verteilen.
  • Druck von besonders empfindlichen Stellen komplett fernhalten.
  • Druckstellen durch Verpackungsmaterial vermeiden.
  • Zug = Kraft / Anzahl der Zugpunkte
  • Zugverteilung schaffen durch Verwendung möglichst vieler Zugpunkte.
  • Enganliegende Innenverpackung aus weichem Material, dann stabile Außenverpackung (Strumpf- und Schuhprinzip).
  • Bruchempfindliche Gegenstände auf jeden Fall hochkant stehend transportieren!
  • Stoßdämpfende Verpackung.

Temperatur

  • Wärme- oder kälteempfindliche Gegenstände im klimatisierten Container oder Möbelwagen befördern bzw. in klimatisierten Räumen lagern.
  • Wenn die Transportzeit nur wenige Stunden beträgt, kann eine wärmedämmende Verpackung ausreichen.
  • Frostempfindliche Luftfracht darf nur in beheizten Frachträumen transportiert werden.
  • Mehrere Verpackungsschichten verhindern schnelle Temperaturwechsel im Inneren der Verpackung. Bei Entladung Gegenstand nicht sofort auspacken, sondern mehrere Stunden verpackt stehen lassen.
  • Klimakisten verhindern abrupte Temperaturschwankungen äußerst wirkungsvoll.

Chemisch

  • Die meisten Verpackungspapiere sind säurehaltig.
  • Beim Verpacken säureempfindlicher Oberflächen (Silber, Buntmetalle etc.) säurefreie Materialien als Vorverpackung verwenden (z. B. Pergamin oder Juwelierseide).
  • z.B. Rost
  • Feuchtigkeit konsequent fernhalten.
  • Korrosionsschutzpapier als Vorverpackung verwenden.
  • Emissionsarme Schaumstoffe verwenden.
  • Baumwollhandschuhe anziehen, kein Hautkontakt mit empfindlichen Flächen.

Feuchtigkeit

  • Container, Möbelkoffer oder Lager muss gegen Eindringen von Wasser geschützt sein.
  • Atmungsaktive Verpackungsmaterialien verwenden.
  • Feuchtigkeitsregulierendes Packmaterial einsetzen, z. B. papierkaschierte Luftpolsterfolie.
  • Trockenmittel in der Verpackung.
  • Gegen Containerschweiß Containerinnenwände mit Pappen o. ä. auskleiden, Ladung mit Pappe abdecken.
  • Beigabe von Trockenmittel.
  • Klimatisierter Container.

Biologisch

  • Achtung: Lebensmittel (außer Konserven) können Ungeziefer anziehen.
  • Erdreich und Pflanzen können von Ungeziefer befallen sein.
  • Container oder Lager auf Ungeziefer überprüfen, ggf. Gegenmaßnahmen ergreifen.
  • Seide, Wolle, Leder, Pelze oder Federn vor Mottenbefall schützen (geruchloser Mottenschutz).
  • Feuchtigkeit fernhalten.

Licht

Farbveränderung bei Einlagerungen

  • Eingelagerte Gegenstände lichtdicht verpacken bzw. abdecken.

Staub

Verunreinigung

  • Staubdichte Verpackung
  • Staubfreie Verpackungsmaterialien